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Schrägboden, Gewebetank, Saugsonde und Co:

Pelletslager und Fördersysteme

Wie sieht ein klassischer Pelletslagerraum oder ein Erdtank aus? Was bringt ein Schrägboden? Und was unterscheidet Direktschnecken von Pelletsmaulwürfen? Hier finden Sie einen raschen Überblick über die gängigsten Pelletslagervarianten – und über Austragungssysteme bzw. Fördersysteme, die die Pellets aus dem Lager zum Kessel transportieren.

Bei der Entscheidung für eine Pelletsheizung spielen auch das Pelletslager und das Austragungs- bzw. Fördersystem eine wichtige Rolle. Schließlich soll das Gesamtsystem ideal zusammen- und zum Haus passen. Für den schnellen Überblick haben wir hier die wichtigsten Anforderungen an Pelletslager, sowie die gängigsten Lagervarianten und Austragungssysteme für Sie zusammengefasst.

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Sie haben Fragen rund um Haustechnik, Bad- und Sanitärinstallationen, Erneuerbare Energie oder die Förderungen dazu? Wir von HSH haben die Antworten und sind ganz in Ihrer Nähe, an 100 Standorten in ganz Österreich. Rufen Sie uns einfach an oder schauen Sie auf unserer Website oder gleich direkt bei uns vorbei. Wir beraten und unterstützen Sie gerne. 

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Wie muss ein Pelletslager generell beschaffen sein?

Grundsätzlich müssen alle Pelletslager stabil und sicher sein, sowie den gängigen Brandschutzbestimmungen entsprechen. Detaillierte Auskunft dazu gibt die ÖNorm M7137. Fragen Sie zur Sicherheit aber ruhig Ihren HSH‑Installatör; er berät Sie gerne und hilft Ihnen dabei, die für Sie passende Lagervariante auszuwählen und fachgerecht einzubauen. Dabei müssen unter anderem folgende allgemeine Faktoren berücksichtigt werden:

Die Größe des Pelletslagers richtet sich nach dem Heizwärmebedarf des Hauses und sollte so gewählt werden, dass ein Jahresbedarf an Pellets gelagert werden kann. Pro Kilowatt Heizlast benötigt man pro Jahr ca. 400 kg Pellets. Ein Einfamilienhaus mit einer Heizlastvon 10 kW braucht demnach also ca. 4 Tonnen Pellets. Und für eine Tonne Pellets benötigt man ca. 1,5 m³ Lagerraum. Unser Einfamilienhaus benötigt also einen Lagerraum mit einem Fassungsvolumen von ca. 6 m³. Sattelt man von Heizöl auf Holzpellets um, kann man sich mit einem Richtwert von 2 kg Pellets für 1 l Öl behelfen. Wer also bisher mit einem Jahresbedarf von 3000 l Heizöl über die Runden gekommen ist, braucht für die gleiche Heizlast etwa 6 Tonnen Pellets.

Rechenbeispiel für ein Haus mit 10 kW Heizwärmebedarf:
10 kW Heizlast x 400 kg Pellets = 4000 kg (4 Tonnen) Pellets Gesamtbedarf
4 Tonnen Pellets x 1,5 m³ Lagerraum = 6 m³ Lagerraum

Die Pellets werden in der Regel per Pellets-Tankwagen angeliefert und über Schlauchleitungen in den Lagerraum eingeblasen. Dabei wird der Tankwagen an Befüll- und Absaugstutzen angeschlossen, die an der Außenwand des Hauses fix montiert sind. Beide Stutzen führen direkt in den Pelletslagerraum, der sich idealerweise direkt hinter dieser Außenwand befindet. Während die Pellets aus dem Tankwagen durch den Befüllstutzen ins Lager geblasen werden, wird über den Absaugstutzen die Luft aus dem Lager kontrolliert abgeführt. Wichtig ist auch, dass die Stutzen nicht weiter als 30 m vom Tankwagen entfernt sein dürfen, denn weiter reicht die Leitung des LKW nicht.

Damit die Holzpellets bei der Verbrennung ihre volle Leistung entfalten können, müssen sie trocken sein. Bekommen sie nämlich zu viel Feuchtigkeit ab, können sie verklumpen oder zerbröseln und unbrauchbar werden. Wer trotzdem einen relativ feuchten Raum als Pelletslager verwenden will, kann sich mit standardisierten Fertiglagern wie zum Beispiel Stahltanks behelfen. Sie werden als dichte Kompletttanks in den Raum eingebaut und sorgen auch in feuchten Räumen für optimale Lagerbedingungen. Darüber hinaus muss eine gute Belüftung des Lagers sichergestellt sein, da es bei der Pelletslagerung zur Bildung von Kohlenmonoxid kommen kann. Das lässt sich sehr einfach mit Belüftungsdeckeln an Befüll- und Absaugstutzen erreichen.

Die gängigsten Pelletslagervarianten auf einen Blick

Je nach Gebäudebeschaffenheit und Platzangebot kommen verschiedene Lagervarianten zum Einsatz. Da werden im Handumdrehen Keller, Nebenräume oder sogar Dachböden zu Pelletslagern umfunktioniert. Und wo im Haus kein Platz ist, weicht man in den Garten aus. Man stellt Heizcontainer auf oder vergräbt den Erdtank einfach neben dem Haus. Hier ein schneller Überblick über die gängigsten Varianten – vom klassischen Pelletslagerraum bis zum Wochenbehälter.

Der klassische Pelletslagerraum ist rechteckig, fensterlos und staubdicht und hat eine Türe bzw. Einstiegsluke. Die Einblas- und Absaugrohre befinden sich ca. 20 cm unter der Raumdecke und führen ins Freie. Eine Prallschutzmatte aus Gummi sorgt dafür, dass die Pellets beim Befüllen des Lagerraums nicht zerbröseln und die Mauern geschützt bleiben. 

Je nach Raumangebot und Entnahmesystem wird der Lagerraum mit oder ohne Schrägboden ausgeführt. Grundsätzlich sorgt der Schrägboden dafür, dass das Pelletslager restlos entleert werden kann. Dabei fällt der Schrägboden von den beiden längeren Seitenwänden in einem Winkel von ca. 45 ° zur Raummitte ab. Die Pellets rutschen an den Schrägen entlang zur Mitte des Raumes – hin zum Austragungssystem (Schnecke oder Saugsonde). Zwingend notwendig ist ein Schrägboden freilich nicht. Da man durch die Schräge einiges an Lagerraum verliert, wird auch gerne auf den Schrägboden verzichtet. Dann kommen Austragungssysteme wie Saugsonden oder der Pelletsmaulwurf zum Einsatz.

Kleinere bis mittlere Pellets-Zimmeröfen zur Beheizung von Passiv- oder Niedrigenergiehäusern können auch über einen Wochenbehälter beschickt werden. Dieser formschöne Vorratsbehälter befindet sich direkt neben dem Pelletsofen und wird alle paar Tage oder Wochen händisch mit Pellets aus Säcken befüllt.

Die Heizzentrale ist die ideale Lösung für Gebäude ohne Keller, Wohnanlagen und als externe Heizvariante. Heizraum und Pelletslager befinden sich in einem fertig vorinstallierten Nebengebäude. Die Heizzentrale wird komplett per LKW angeliefert und ist in wenigen Stunden betriebsbereit.

Mit Gewebetanks oder Sacksilos können Sie Ihre Pellets einfach und flexibel lagern. Die beliebten staubdichten und reißfesten Tanks sind einfach zu montieren und eignen sich auch sehr gut für feuchte oder niedrige Räume. Sie sind schnell aufgestellt und kostengünstig.

Stahlblechtanks eignen sich besonders für die Lagerung von Pellets in feuchten Räumen. Sie sind sehr stabil und werden in der Regel so dimensioniert, dass sie einen Jahresbedarf an Pellets aufnehmen können.

Ist im Haus kein Platz für die Pelletslagerung, vergraben wir einfach einen Erdtank im Garten. Diese rostfreien und verwitterungsbeständigen Pelletstanks bieten hohe Betriebssicherheit und werden durch einen Schacht von oben befüllt. Die Pellets gelangen über eine unterirdische Saugleitung in den Kessel.

Fördersysteme: So kommen die Pellets vom Lager zum Kessel

Jetzt sind die Pellets also im Tank. Aber wie kommen sie zum Kessel, der oft mehrere Meter vom Lager entfernt ist? Um diese Strecke zu überwinden, benötigt man Austragungs- und Fördersysteme, die die Pellets aus dem Lager zum Vorratsbehälter direkt am Kessel transportieren.

Dazu kann man sich unterschiedlicher Systeme bedienen. Welches System zum Einsatz kommt, richtet sich nach dem Lagertyp und der Länge der Transportstrecke. Die Pellets werden dabei in den meisten Fällen mit Direktschnecke oder Vakuumsaugsystem (Schneckensaugsystem, Saugsonden und Pelletmaulwurf) entnommen und weitertransportiert. Dabei gilt: Je näher sich das Lager am Pelletskessel befindet, desto kürzer, einfacher und effizienter können die Transportwege vom Lager zum Kessel gestaltet werden.

Die gängigsten Fördersysteme und Austragungssysteme auf einen Blick

Die Direktschnecke (auch Schneckenentnahmesystem) ist die einfachste und kostengünstigste Variante, um Pellets aus klassischen Lagern mit Schrägboden zu entnehmen. Sie kann dort eingesetzt werden, wo Pelletslagerraum und Heizraum direkt nebeneinander liegen und ideal zueinander stehen.

Diese Ausführungsvariante findet überall dort Anwendung, wo das Pelletslager nicht unmittelbar an den Heizraum angrenzt. Mit Vakuumsaugsystemen können Pellets bis zu 30 m weit und bis zu 6 m hoch transportiert werden. Dadurch gewinnt man mehr Freiheit bei der Positionierung des Kessels und auch der Lagerraum kann sich ohne weiteres außerhalb des Wohnhauses oder in einem Nebengebäude befinden. Die Pellets werden mittels Saugturbine aus dem Lager gesaugt und über Schläuche in den Vorratsbehälter am Kessel transportiert. Zu diesen Systemen gehören unter anderem die Schneckenabsaugung, aber auch Saugsonden und der Pelletmaulwurf.

Schneckenabsaugungssysteme sind Kombisysteme, die bei Lagern mit Schrägboden zum Einsatz kommen. Die Förderschnecke befindet sich dabei am unteren Ende des Schrägbodens und transportiert die Pellets zu einem zentralen (stirnseitigen) Absaugpunkt. Dort übernimmt das Saugsystem den Transport und leitet die Pellets über Schläuche zum Kessel.

Saugsonden wiederum können bei so gut wie allen Lagervarianten eingesetzt werden. Sie werden flexibel am Boden des jeweiligen Lagers positioniert. Für kleine Lager und Gewebetanks reicht eine Sonde (Punktabsaugung) aus. Bei größeren Lagerräumen, egal ob mit oder ohne Schrägboden, kommen mehrere Sonden zum Einsatz.

Anders als bei den bisher genannten Systemen, erfolgt die Pelletsentnahme mittels Pelletmaulwurf von oben. Das System wird an der Decke des Pelletslagers montiert und von oben auf die Pellets gesetzt. Während des Ansaugvorgangs „wandert“ der Maulwurf über das gesamte Lager. Er eignet sich für Lagerräume mit völlig unterschiedlichen Geometrien.

Heizkesseltausch: von Öl auf Pellets wechseln in nur 3 Tagen

Immer mehr Menschen wollen ihre alte Ölheizung gegen eine umweltfreundliche Pelletsheizung tauschen. Und das ist eine richtig gute Idee. In vielen Fällen können die vorhandenen Komponenten wie Heizkörper, Pumpen oder Kamin nämlich einfach weiterverwendet werden. Die Umsetzung vor Ort dauert dann im Schnitt gerade mal drei Tage und ist für einen gestandenen HSH-Installatör keine Hexerei. Mehr dazu lesen Sie in unserem Onlineartikel Pelletsheizung: Heizungstausch in nur 3 Tagen.

Förderkompass: Hier finden Sie alle Förderungen für Ihr Bundesland

Holen Sie sich hier den kompletten Überblick über die aktuellen Bundes- und Landesförderungen für den Neubau und die Sanierung umweltfreundlicher Heiz- und Energiesysteme in Ihrem Bundesland. Einfach Postleitzahl und E-Mail-Adresse eingeben – und schon können Sie den HSH-Förderkompass für Ihr Bundesland downloaden.

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