HSH: Rudolf, wir kennen dich als Menschen, der seinen Erfolg gerne teilt und auch auf die Ärmsten der Armen schaut. Erzähl uns doch, wie es zu den Sonnenkindern kam.
Rudolf M. Rattenberger: Ich erinnere mich noch genau an die Begegnung mit einem kleinen Buben, der in der Nähe von Hüttenberg zu Hause war. Seine Familie war nicht wohlhabend. Es war kurz vor Weihnachten und ich kam mit ihm ins Plaudern. Auf die Frage, was er sich denn zu Weihnachten wünsche, antwortete er mir, dass er nur ein einziges Mal einen Einkaufswagen im Supermarkt vollfüllen möchte. Das war ein Wunsch, den ich ihm nur zu gerne erfüllte. Ich war allerdings sehr erstaunt darüber, dass er nur Lebensmittel in den Einkaufswagen packte. Er wollte keine Süßigkeiten oder Spielsachen. Er wollte nur einmal richtig, richtig satt werden.
Auch wenn wir in einem gut strukturierten Sozialstaat leben, gibt es auch bei uns Menschen, die mit schwierigen Situationen zurechtkommen müssen und Hilfe brauchen. Menschen, die von Armut bedroht sind oder schon in bitterer Armut leben müssen. Die Kinder trifft es dabei oft besonders hart. Um diese Not etwas zu lindern, haben wir von Holz die Sonne ins Haus 2007 ein Hilfsprojekt für benachteiligte Menschen und insbesondere für Kinder aus der Taufe gehoben: die Sonnenkinder. Es ist ein Projekt, das mir persönlich sehr am Herzen liegt und sehr viel Freude bereitet. Seitdem gehen von meinen Betrieben für jede eingesparte Tonne CO2 ganze 20 Euro an notleidende Kinder in Österreich. Das ist mittlerweile eine ganze Menge. Ich bin der Meinung, dass erfolgreiche Unternehmer ihre Augen nicht vor der Armut verschließen dürfen. Und ich finde, dass es nichts Schöneres gibt, als Erfolge zu teilen. Deshalb entschloss ich mich auch schon recht früh, dem Kiwanis Club beizutreten – um Kindern eine Brücke in die Zukunft zu bauen.